Fritz Bauers Erbe – Gerechtigkeit verjährt nicht

Bewundernswert sachlich und zugleich sehr berührend

Regie: Isabel Gathof, Sabine Lamby, Cornelia Pertmann / Deutschland 2022 / FSK 12

Es war 1963, als der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer den ersten Prozess gegen Angehörige der SS-Wachmannschaft des Konzentrationslager Auschwitz auf den Weg brachte. Erst durch sein unerbittliches Engagement konnten die Täter von damals wirklich angeklagt und das Gesamtgefüge der vielen untergetauchten Mittäter ans Licht der Öffentlichkeit gebracht werden.

Doch wie sind die folgenden Generationen mit dem Erbe Fritz Bauers umgegangen? Warum dauerte es über 70 Jahre, bis es die deutsche Justiz schaffte, die Mithelfer des organisierten Massenmords für ihre Taten zur Rechenschaft zu ziehen?

Der Film begleitet einen der letzten NS-Prozesse in Deutschland und liefert eine sehr klare und auch für Nichtjuristen verständliche Aufklärung, ohne die Zuschauer mit Informationen zu überfrachteen oder mit pädagogischem Aufklärungsfuror zu nerven. Stattdessen verlässt er sich auf die nüchterne Art von Opfer-Anwälten oder Professorinnen. Das Regisseurinnen-Trio bringt Licht ins Dunkel, ohne Wut, bewundernswert sachlich und zugleich sehr berührend.

Prädikat besonders wertvoll – Deutsche Film-und Medienbewertung

 

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